Mein ultimativer Tipp bei Schreibausreden
Kennst du das auch? Du hast dir fest vorgenommen, endlich mehr Geschichten oder Gedichte zu schreiben – oder einfach regelmäßig deine Tageserlebnisse festzuhalten. Aber … ja, dieses Aber. Meist bist du zu beschäftigt, zu müde oder hast schlicht keine Lust. Hier kommt einer meiner ultimativen Tipps, der dich (und mich 😉) trotz aller Ausreden immer wieder ins Schreiben bringt.

Morgenseiten – mit oder ohne Schlafgeschmack?
Ich muss es zugeben: Ich schreibe meine Morgenseiten mitunter mit Schlafgeschmack im Mund.
Im Grunde empfiehlt es genauso die Mutter der Morgenseiten, Julia Cameron, in ihrem Buch "Der Weg des Künstlers". Das Erste, was du morgens machst, wenn du aufwachst: Du nimmst Stift und Papier und schreibst drei Seiten voll (bei mir sind es A4-Seiten, liniert) – egal was, einfach frei heraus. Ohne Zensur, ohne Pause, ohne den Stift abzusetzen.
Cameron sagt, wir schreiben uns durch diese regelmäßige Praxis (und hier liegt die Betonung auf: regelmäßig) all das heraus, was zwischen uns und unserer Kreativität steht – unserem inneren Künstler, der inneren Künstlerin. Wir kommen ins bedingungslose und ,noch wichtiger, anspruchslose Schreiben.
Auch Doris Dörrie, Regisseurin und Autorin, schwört auf das morgendliche Schreiben. In ihrem inspirierenden Buch "Leben, schreiben, atmen" erzählt sie, dass sie immer mit geputzten Zähnen schreibt. Das hat mich neugierig gemacht – und ich habe es eine Zeit lang ausprobiert: aufwachen, aufstehen, Zähne putzen, wieder hinlegen, auf die linke Seite rollen und im Liegen mit der rechten Hand schreiben. Eigentlich wie immer, bis auf das Aufstehen, Zähneputzen und wieder Hinlegen.
Fazit: Ich liebe den frischen Geschmack im Mund nach dem Zähneputzen. Aber manchmal bin ich so schlaftrunken, dass mich schon der Gedanke an „erst mal Zähneputzen“ fast vom Schreiben abhält. Dann schreibe ich lieber sofort – und putze später.
Denn: Wichtig ist nicht, wie du schreibst. Wichtig ist, dass du schreibst.
Und du? Schreibst du Morgenseiten? Mit oder ohne geputzten Zähnen? Oder hast du ganz andere Schreibrituale am Morgen? Schreib mir gerne eine Mail an schreiben@wortraeume.com